Viele heimische Unternehmen machen bei Too Good to Go mit
Ein Zeichen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in Steyr setzen die Bäckerei Fröhlich, die OMV-Tankstelle in der Haager Straße, Baguette Bistro im City Point, die Bäckerei Winkler, der Unimarkt in der Aschacher Straße, die Brasserie im Stadtgut, Die Hoflieferanten, die Bäckerei Steinparzer sowie die Spar-Filialen in der Schillerstraße, im Wehrgraben, in der Hans-Wagner-Straße, in der Siemens-Straße und der Haager Straße sowie Eurospar in der Lagerhausstraße: All diese Unternehmen arbeiten mit dem international tätigen Unternehmen Too Good to Go zusammen, das es ermöglicht, Überschüsse zum Vorzugspreis kurz vor Ladenschluss via App zu verkaufen. So landen übrig gebliebene Speisen und Lebensmittel nicht im Müll und die Kund*innen freuen sich über Leckereien zum Schnäppchenpreis.
„Wer Überschüsse hat, stellt sie zu einem Drittel des Originalpreises in die App. Mit jeder Portion, die gerettet wird, zahlt der Betrieb eine Kommission von 1,19 Euro an uns. Das deckt die App- und Zahlungskosten“, erklärt Pressesprecherin Stefanie Krenn. Hinzu komme ein Mitgliedsbeitrag von 49 Euro pro Jahr. Dieses Gebühren würden aber gegengerechnet, sodass niemals Geld vom Betrieb an die App fließe. In Oberösterreich wurden mit der App bisher rund 130.000 Portionen gerettet. Das entspricht einem CO2-Äquivalent von 63 Flügen um die Welt.
Immer mehr Steyrer*innen retten mit der App „Too Good to Go“ wertvolle Lebensmittel. Foto: © Too Good to Go
Bäckerei Fröhlich setzt seit zwei Jahren auf Too Good to Go
„Wir machen schon seit zwei Jahren mit, weil wir es wichtig finden, dass unsere köstlichen Backwaren in gute Hände kommen – auch nach Ladenschluss“, betont Rainer Fröhlich, Inhaber der gleichnamigen Bäckerei. Er schätzt, dass sein Unternehmen schon circa 1.500 Weckerl, 160 Brote und 600 Mehlspeisen mit der App gerettet hat. Zusätzlich spendet er auch an das Rote Kreuz und verwertet alles, was möglich ist, zu Bröseln, Knödelbrot und dem beliebten Steyrdorf-Brotschnaps.
Das Baguette Bistro im City Point macht seit Februar mit. „Wir freuen uns, so einen wichtigen Beitrag für mehr Lebensmittelmüllvermeidung leisten zu können“, heißt es seitens des Betriebs.
Kunden der Bäckerei Winkler retteten 30.000 Sackerl Gebäck
„Wir sind seit circa zwei Jahren bei Too Good to Go dabei, seit Mitte Dezember 2020 auch mit der Filiale im Taborland. Es ist einfach sinnvoll, wertvolle Lebensmittel zu retten und somit Retouren zu vermindern“, erzählt Antje Winkler von der gleichnamigen Bäckerei. Das Unternehmen konnte so schon annähernd 30.000 Sackerl mit Gebäck und Mehlspeisen retten: „Zum Glück landet bei uns nichts auf dem Müll. Retouren werden auch an das Rote Kreuz und Soma-Märkte abgegeben. Die Bauern aus der Gegend holen sich Altbrot und wenn dann noch etwas übrig bleibt, kommt es in die Biogasanlage und erzeugt wieder Energie.“
In ganz Österreich landen erschreckend viele Lebensmittel im Müll. Grafik: © Too Good to Go
Die Kooperation zwischen Unimarkt und Too Good to Go läuft seit dem 6. April dieses Jahres. Seit diesem Zeitpunkt ist auch der Standort in Steyr dabei. „Unimarkt ist es wichtig, ökologisch und nachhaltig zu handeln. Wir setzen schon seit vielen Jahren zahlreiche Maßnahmen, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. So wird im Rahmen der Aktion ,Sparen beim ersten Stück‘ schon seit Langem auf Multipackaktionen verzichtet. Außerdem achten wir auf eine genaue und bedarfsgerechte Bestellung und es besteht eine Kooperation mit SOMA“, sagt Andreas Haider, Geschäftsführer der Unimarkt-Gruppe. Die Zusammenarbeit mit „Too Good To Go“ ist für ihn die perfekte Ergänzung zu den bereits gesetzten Maßnahmen.
„Die Hoflieferanten“ bieten zwei Sackerlvarianten
Auch die Kund*innen der Hoflieferanten freuen sich über die Möglichkeit, Lebensmittel zu einem günstigen Preis erwerben zu können und dabei gleichzeitig Gutes zu tun. „Sie sind jedes Mal aufs neue gespannt, was in dem Sackerl zu finden ist, und freuen sich, diese ,auspacken‘ zu können“, berichtet Thomas Prammer, Verkaufsleiter bei den Hoflieferanten, die die Varianten Lebensmittel und Mittagsmenü anbieten. Im Mittagsmenü-Sackerl finden sich das tagesaktuelle Mittagessen bzw. Salate, Suppen oder Mehlspeisen aus 100 Prozent Bio-Zutaten. Im Lebensmittel Sackerl reicht die Bandbreite quer durch das Sortiment, vom hochwertigen Joghurt über Käse, Brot oder Wurst bis zur Packung Mehl: Alles natürlich noch in bestem Zustand, aber kurz vorm Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums“, erläutert er.
Seit Juli kooperiert auch die Bäckerei Steinparzer mit der App und konnte so schon 350 Sackerl mit Gebäck, Brot und Mehlspeisen retten. „Trotz genauer Planung und historischen Aufzeichnungen können wir nicht so kalkulieren, dass nichts übrigbleibt. Durch Too Good to Go können wir das Problem teilweise lösen“, berichtet René Steinparzer. Es freue ihn besonders, dass es den Nutzer*innen der App meist wirklich um Nachhaltigkeit gehe und nicht nur darum, günstiges Gebäck zu erhalten.
