Theater, Tanz, Musik und Poesie in Steyr
Am 19. Mai dürfen die heimischen Kultureinrichtungen endlich wieder öffnen. Das Kulturzentrum Akku in Steyr startet dann gleich mit zahlreichen inspirierenden Veranstaltungen durch.
Theaterstück „Wie ich getötet wurde“ nach Marlen Haushofer
Anlässlich des Marlen-Haushofer-Gedenkjahrs 2020, in dem sich der Geburtstag der Schriftstellerin zum 100. Mal und ihr Todestag zum 50. Mal jährte, entwickelte Akku-Obmann Kurt Daucher mit den vier HLW-Schülerinnen Enna Danzer, Maja Danzer, Anna Staudecker und Marlene Biegel das Erzähltheaterprojekt „Wie ich getötet wurde. Das Stella-Tagebuch“. Anders als in der Haushofer-Erzählung „Wir töten Stella“ wird die Geschichte vom Töten und Wegschauen aus der Sicht des Opfers erzählt: Stellas Mutter hat sie wieder einmal abgeschoben. Sie soll nun die Handelsschule machen, besser gesagt: einen Handelskurs, zehn Monate lang. Dass das gottesfürchtige Mädchen den Aufenthalt in der Stadt nicht überleben wird, zeichnet sich nach und nach immer deutlicher ab. Ausweg aus der Misere: gibt es, so scheint es, keinen.
Termine:
Mittwoch, 19. Mai, 20 Uhr
Donnerstag, 20. Mai, 20 Uhr
Freitag, 21. Mai, 20 Uhr
Tickets: Tel. 0664/73 11 56 20
Tanztheater „Lights on! Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“
Hans Christian Andersens Märchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ war Vorlage für dieses Projekt, das intensiv bewegt ist und intensiv bewegen will: Die Youth Dance Company tanzt sich durch Szenen, die Einblick in die Gefühlswelt des Mädchens geben, das in einer kalten Silvesternacht erfrieren muss. Die Szenen handeln vom Bangen und Hoffen, vom Stürzen und Wiederaufstehen, von einer Gesellschaft, in der es immer kälter wird. Über allem steht der Aufruf, auch in schwierigen Zeiten Türen und Herzen offen zu halten. Das Akku Jugendtheater 3B erzählt die Geschichte theatralisch nach. Auch wenn das tragische Ende unausweichlich bleibt: Immer wieder flackert in dem Stück Wärme auf.
Termine:
Sonntag, 23. Mai, 14 und 15.30 Uhr
Mittwoch, 9. Juni, 17.30 Uhr (Zusatzvorstellung)
Tickets: Tel. 0664/73 11 56 20
#DanceMustGoON: Gefühle im Dialog
Online-Training, Mundschutz, Einzelproben oder gar keine Proben, Teilnehmerbeschränkungen, Quarantäne: So haben die jungen Tänzer*innen der Youth Dance Company Steyr die letzten Monate verbracht. Trotz der Einschränkungen ist aber auch Neues entstanden – aus Leidenschaft zum Tanz und dem Vertrauen, dass es weitergehen muss. #DanceMustGoOn erzählt davon, wie während der Pandemie den eigenen Empfindungen (Tanz-)Raum gegeben wird. Auf der Bühne treten die Gefühle in Dialoge miteinander ein. Bei diesen (Körper-)Gesprächen treffen auch Gegensätze aufeinander – und diese versuchen, einander zu inspirieren.
Termin: Sonntag, 23. Mai, 17.30 Uhr
Tickets: Tel. 0664/73 11 56 20
„Poesie Steyr: Stadt, Land, Fluss“
Anlässlich der OÖ Landesausstellung in Steyr bietet der „Poesie Steyr“-Abend Texten zwischen Lyrik und Kurzprosa von Kunstschaffenden, die in Steyr geboren sind, hier leben und/oder arbeiten, eine Bühne. Verena Staufferpräsentiert ihren aktuellen Gedicht- und Kurzprosaband „Ousia“. Wiltrud Schreiner, die bekannte aus Steyr stammende Schauspielerin, liest Texte von verstorbenen Steyrer Autorinnen. Feine Pop-Songs hat die Band Phlox mit Sängerin Petra Zöttl im Gepäck, darunter auch welche desLiteratur-Nobelpreisträgers Bob Dylan.
Termin: Mittwoch, 26. Mai, 20 Uhr
Tickets: Tel. 0664/73 11 56 20
Maria Ma Terzett: „Es woa schee – Das Bäer Danzer Programm“
Das Maria Ma Terzett, dem auch der Austropoper Ulli Bäer angehört, hat den Lockdown genutzt, um ein Programm einzustudieren, das Georg Danzer gewidmet ist, der heuer im Herbst seinen 75. Geburtstag feiern würde. Frisch aus dem Studio, präsentiert das Trio das Programm als Welturaufführung in Steyr. Ganz offiziell geht es damit erst nach dem Erscheinen der CD im Herbst auf Tour.
Ebenso grandios wie das Projekt selbst, dem Danzer-Wegbegleiter Bäer jede Menge Authentizität verleiht, ist die Instrumentierung. Die Tirolerin Ma, die zuletzt beim Haushofer-Märchenabend das Steyrer Publikum rundum begeistert hat, geht einmal mehr am Hackbrett zu Werke – und klingt dabei alles andere als volksmusikalisch. Der Dritte im Bunde ist Christian Sticks Einheller, der Garstner Tausendsassa an der Percussion. Diese Kombi verleiht den Danzer- und Bäer-Liedern eine ganz besondere, so noch nie gehörte Note. Und Ma selbst streut einige wenige Ma-Werke ins Programm ein. Fazit: Gehört gehört.
Termin: Donnerstag, 27. Mai 2021, 20 Uhr
Tickets: Tel. 0664/73 11 56 20
Lesung von Rene Freund: „Das Vierzehn-Tage-Date“
Corinna ist das Tinder-Date von David. Die beiden haben sich, wenn man ehrlich ist, aus lauter Langeweile und – coronabedingt – bei ihm zu Hause getroffen. Sie ist Kellnerin und wegen der Lokalsperren arbeitslos. Außerdem ist Corinna unordentlich, trinkt, raucht und stopft sich mit Junkfood voll. David ist Musiklehrer und Veganer. Klar, dass die beiden nicht füreinander bestimmt sind. Nach einer zusammenverbrachten Nacht, an die sich Corinna wegen einer Flasche Wodka nicht mehr erinnern kann, sind die beiden froh, einander nie wieder sehen zu müssen. Als sich jedoch herausstellt, dass der Bote, der ihnen Pizza gebracht hat, mit dem Virus infiziert war, müssen die beiden in Quarantäne. Zwei Wochen gemeinsam statt einsam … Mit bewährtem Humor erzählt René Freund eine Beziehungsgeschichte, die sich in ungewollter Corona-Quarantäne entwickelt.
René Freund lebt als Autor und Übersetzer in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde und war von 1988 bis 1990 Dramaturg am Theater in der Josefstadt. Zu seinen jüngsten Romanerfolgen zählen die Titel „Liebe unter Fischen“, „Niemand weiß, wie spät es ist“ und „Swinging Bells“. „Das Vierzehn-Tage-Date“ erscheint am 17. Mai im Zsolnay-Verlag.
Termin: Montag, 31. Mai, 20 Uhr
Tickets: Tel. 0664/73 11 56 20